
Im vergangenen Quartal erzielten die BBA einen doppelten Rekord: Sowohl hinsichtlich der Anzahl der finanzierten StartUps (7) als auch hinsichtlich des kumulierten Investitionsvolumens (1,5 Millionen Euro) war kein Quartal seit Gründung des Vereins im Jahr 2018 so erfolgreich. „Wir freuen uns sehr, dass die Phase der Zurückhaltung nach der Pandemie nun einer neuen Investitionsdynamik weicht“, erklärt die kaufmännische Leiterin des Vereins, die Kieler Wirtschaftsingenieurin Norma Jensen.
DHDL-Investoren gingen leer aus
Zwei der sieben neuen Portfoliounternehmen des Vereins hatten auch Angebote von Investoren aus der RTL-Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) erhalten. Die Gründer entschieden sich für den Verein, weil sie dessen Rahmenbedingungen attraktiver fanden. Die sieben StartUps kommen aus den unterschiedlichsten Branchen: Wasseraufbereitung, Transportlogistik, digitale Gesundheit, Superfoods, Krebsfrüherkennung, Industrierobotik und Virtual Reality.
Einzelinvestitionen und Konsortien mit bis zu 7 Investoren
Die Investitionen wurden entweder von den Angel-Investoren allein oder, in den meisten Fällen, von bis zu sieben Angel-Investoren gemeinsam getätigt. Um solche gemeinsamen Investitionen zu erleichtern, gründete der Verein im Januar dieses Jahres eine eigene Tochtergesellschaft, die Baltic Business Angels Invest GmbH.
Alleinstellungsmerkmal: Investitionen im In- und Ausland
Die Baltic Business Angels investierten in StartUps aus ihrer Region sowie in StartUps aus dem übrigen Deutschland und zwei aus dem Ausland. Diese „regional agnostische” Investitionstätigkeit ist ein Vorteil, den deutsche Business-Angel-Netzwerke in der Regel nicht haben: Da sich die Netzwerke meist aus Zuschüssen ihrer jeweiligen lokalen Behörden finanzieren, sind sie verpflichtet, nur StartUps mit Sitz in ihren jeweiligen Gebieten zu sogenannten „Matching Events” einzuladen. Bei diesen regelmäßigen Veranstaltungen werden StartUps ihren potenziellen zukünftigen Investoren vorgestellt. „Ein ausschließlich lokales oder regionales Angebot schränkt die Auswahlmöglichkeiten erheblich ein”, erklärt Jensens Vorstandskollege und BBA SH-Screening-Beauftragter Claas H. Nieraad, der hauptberuflich Investoren und selektiv auch StartUps berät.
Julian von Hassell, der erste Vorsitzende des Vereins, fügt hinzu, dass es eine besondere Ironie sei, dass die Bundesländer, Bezirke oder Gemeinden, die Mittel zur Unterstützung lokaler Angel-Netzwerke bereitstellen, die dafür verwendeten Mittel in der Regel direkt oder indirekt aus EU-Programmen beziehen. Die jährliche European Business Angel-Tagung EAIS, von der er gerade als Redner aus Brüssel zurückgekehrt war, hatte die Zusammenarbeit von Business Angels aus verschiedenen Ländern zum Schwerpunktthema gewählt.