Schleswig-Holstein ist gründungsaktivstes deutsches Flächenland

Geeignete Finanzierungsvehikel und wenig Bürokratie sind der Schlüssel zu hoher Gründungsaktivität

Kiel, 05.07.2021

Jedes Jahr veröffentlicht das Research der KfW-Bankengruppe aus seinem Datensatz zum Gründungsgeschehen der Bundesrepublik Deutschland Analysen zu dem jeweils aktuellen Stand der Dinge. Die größte Überraschung des aktuellen Gründungsmonitors 2021 ist der augenfällige Anstieg der Neugründungen im nördlichsten deutschen Bundesland relativ zu den übrigen Bundesländern. 

Dieses Ranking sei zwar, so die KfW-Volkswirte, „größtenteils stabil“ geblieben. Während Schleswig-Holstein allerdings im Jahresdurchschnitt der Jahre 2017-2019 laut Gründungsmonitor 2020 noch an vorletzter Stelle aller westdeutschen Flächenländer lag – nur das Saarland verzeichnete noch weniger Neugründungen je 10.000 Einwohnern – liegt Schleswig-Holstein im aktuellen Gründungsmonitor im Durchschnitt der Jahre 2018-2020 mit 120 Neugründungen je 10.000 Einwohnern nun an der ersten Stelle sämtlicher deutschen Flächenländer. Damit liegt „der echte Norden“ noch vor dem bekanntermaßen gründungsaktiven Bundesland Bayern (109 Gründungen). Lediglich die als Gründungsmetropolen bekannten Stadtstaaten Berlin (181 Gründungen) und Hamburg (129 Gründungen) verzeichneten noch mehr Gründungsaktivität.

Laut aktuellem Gründungsmonitor „stellt das finanzielle Risiko die größte Barriere für Gründungstätigkeit dar“, gefolgt von „fehlender Finanzierung und der Abstiegsangst bei einem Scheitern“. Die hohe Zahl der Gründungen in Schleswig-Holstein im Vergleich zu allen anderen Flächenländern wird daher auch darauf beruhen, dass die in Schleswig-Holstein bereitgestellten Mittel von den Gründerinnen und Gründern des Landes hier besonders gut angenommen werden. Zu diesen Mitteln zählen in der Frühphase der Gründungen vor allem das Gründungsstipendium, der Seed- und StartUp-Fonds II des Landes sowie die Investitionen der Baltic Business Angels Schleswig-Holstein e.V. (BBA SH).

Der Vorsitzende der BBA SH, Julian von Hassell, erklärte dazu: „Wir wollen uns nicht mit fremdem Federn schmücken. Der Hauptverdienst für den wirklich beeindruckenden Anstieg der Gründungsaktivität bei uns im Vergleich zum Rest der Republik gebührt der Landesregierung, der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WT.SH) sowie dem Verein StartUp SH, die alle dafür sorgen, dass Gründungsinteressierte mit Kapital- oder Förderbedarf bei uns im echten Norden offensichtlich keine Angst vor bürokratischen Hürden haben.“

Doch richtig sei auch, so von Hassell, dass die Baltic Business Angels im nördlichsten Bundesland mit einer seit ihrer eigenen Gründung im Jahr 2018 kumulierten Investitionssumme von inzwischen deutlich über 4 Mio. EUR von den Gründerinnen und Gründern als investitionsfreudige und kompetente Finanzierungspartner technologischer Neugründungen wahrgenommen würden. Für die Baltic Business Angels komme es nach diesem nun sichtbar gewordenen großen Erfolg entscheidend darauf an, dass man sich nicht auf diesen Lorbeeren ausruhe. Von Hassell: „Wir wollen, dass in Schleswig-Holstein nicht nur mehr gegründet wird als im Rest der Republik, sondern auch besser.“ Hier sähen sich die Investoren als Taktgeber für Qualität in der Pflicht.

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Claus Ruhe Madsen

Vorstandsmitglied und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein​

Claus Ruhe Madsen ist seit dem 29. Juni 2022 Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus. Er wurde am 27. August 1972 in Kopenhagen geboren, ist verheiratet und hat eine Tochter.

Norma Jensen

Commercial Officer

Norma ist nach ihrem dualen Studium als Vertriebsingenieurin für Diesellokomotiven bei der Krupp MaK gestartet. Die Faszination für die Themen Finanzen, Vertrieb und Personal hat sie über 30 Jahre als Unternehmerin mit einem traditionellen Familienunternehmen gelebt.

Als Mentorin unterstützt sie u.a. junge Gründerinnen bei We Startup S.-H.. Ihre Erfahrungen als leidenschaftliche Unternehmerin gibt sie als Sparringspartnerin weiter

Für ihre Aufgabe als Commercial Officer hat sie sich Ziele gesetzt: Vielfalt fördern – Bekanntheitsgrad der BBA steigern – Vernetzung der Mitglieder untereinander stärken – Attraktivität für StartUps und Förderer erhöhen. 

Claas Nieraad

2. Vorsitzender & Screening Officer,
Next Logistics Accelerator GmbH

Claas begann seine Karriere in der Old Economy bei „AEG und Electrolux Group“, wo er seine Leidenschaft für aufstrebende Industrien entdeckte. Das ist es, was ihn bis heute antreibt. Nachdem er bei „American Heritage Management Corp.“ an der Wall Street war und in den 1990er Jahren an den ersten internetbasierten Börsengängen teilnahm, wurde seine Leidenschaft für Technik und disruptive Technologien immer stärker. Er ist Mitgründer von „New Commercial Room“, einem VC-Unternehmen mit Sitz in Hamburg, mit dem er ein Portfolio von High-Tech-Wachstumsunternehmen verwaltet, das von medizinischen Geräten über Medien bis hin zu SaaS, IT und Cybersecurity reicht. Als Angel Investor investierte er sowohl privat in Unternehmen als auch mit dem „btov Investor-Network“. Er betreut aktiv zahlreiche deutsche StartUps, Accelerator-Programme und ist Scout im Norden für den „High-Tech Gründerfonds“ (HTGF). Dadurch hat er Zugang zu erstklassigem internationalen Deal Flow und Investoren. Darüber hinaus hat Claas mehrere Aufsichtsratspositionen inne und ist Live-Musiker mit der „Soul Lounge Connection“.

Julian von Hassell

1. Vorsitzender

Julian beschäftigt sich als Serial Entrepreneur, Investor und Business Angel seit 2003 mit der deutschen StartUp- und Venture Capital-Szene. Dabei konzentriert er sich darauf, ausgewählten frühphasigen StartUps und ihren Gründerinnen und Gründern dabei zu helfen, Ambitionen in die Tat umzusetzen. Investiert wird meist in frühphasige B2B-Technologie-unternehmen mit erstem Track Record. Julian‘s Fokus liegt zurzeit auf Industrial IoT, Data Analytics, b2b-Plattform-Tools, e-Health und 3D. Er liebt SpinOffs, die aus Forschungsstiftungen und -organisationen oder technischen Hochschulen stammen, ist aber auch für andere Möglichkeiten offen. Mehr zu Julian findet man am besten auf seiner Webseite und hier im Interview.